Ford stattet Montagearbeiter mit Exoskeletten aus

Matthew Greenwood |

Tony Starks Iron Man-Anzug ist mittlerweile keine reine Science Fiction mehr – zumindest für einige Ford-Mitarbeiter.

Einige Aufgaben an den Automontagelinien des Unternehmens erfordern, dass die Arbeiter ständig über Kopfhöhe arbeiten müssen – über den ganzen Tag hinweg kann das eine enorme Belastung für Rücken, Nacken und Schultern darstellen. Die Erlösung für die strapazierten Arbeiter ist jedoch nahe: Nach einem erfolgreichen Test in zwei Fabriken setzt Ford nun Exoskelette ein, um seine Arbeiter in 15 Werken weltweit bei derartigen Aufgaben zu unterstützen.

Die sogenannte EksoVest, die von dem Automobilhersteller in Zusammenarbeit mit Ekso Bionics entwickelt wurde, hebt und stabilisiert die Arme von Arbeitern, die repetitive Überkopfarbeiten durchführen. Die Weste eignet sich für Arbeiter mit einer Körpergröße zwischen 1,52 und 1,92 m. Mittels einer Federtechnologie kann sie zwischen 5 und 15 Pfund Hubunterstützung pro Arm bereitstellen. Wer die Weste trägt, kann sich immer noch frei bewegen: Sie ist nicht elektrisch, muss nicht an eine Stromquelle angeschlossen werden und ist mit einem Gewicht von weniger als 10 Pfund relativ leicht. Die EksoVest kostet schätzungsweise $6.500.

Das Ziel des Exoskeletts ist es, Erschöpfung und Verletzungen von Arbeitern zu reduzieren, die konstant mit elektrischen Werkzeugen und über Kopfhöhe am Unterboden von Autos arbeiten. Einige Mitarbeiter führen solche Handlungen schätzungsweise 4.600 Mal am Tag, eine Million Mal im Jahr durch. Jack Peurach, Präsident und CEO von Ekso Bionics, erklärt: “Bei Ekso ist es unsere Mission, menschliche Fähigkeiten mittels tragbarer Technologien und Robotik zu erweitern, um Menschen dabei zu helfen, ihre aktuellen körperlichen Einschränkungen zu überwinden – und dadurch Bemerkenswertes zu erreichen. Die Weiterentwicklung unserer Zusammenarbeit mit einem weltweit führenden Unternehmen wie Ford stellt einen großen Fortschritt auf dem Weg zur Erfüllung unserer Mission dar, da unsere EksoVest dadurch weltweit eingesetzt wird, um das Wohlbefinden von Arbeitern zu verbessern”.

Ford kooperierte mit Ekso Bionics, um ein Exoskelett zu entwickeln, das Fabrikarbeitern die Arbeit erleichtern soll.

Ford ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das auf tragbare Exoskelette setzt, um die Leistung seiner Mitarbeiter zu steigern und Risiken zu verringern. Mitsubishi, Lowe’s und Lockheed Martin haben alle in die Entwicklung ähnlicher Geräte für ihre Mitarbeiter investiert. Indem diese Investitionen Arbeitnehmern dabei helfen, Verletzungen zu vermeiden, sind sie letzten Endes natürlich auch sinnvoll für Arbeitgeber. Das CDC schätzt, dass Müdigkeit, Verletzungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen, die durch das Heben und Handhaben von schweren Objekten entstehen, etwa 30 Prozent der verlorenen Zeit am Arbeitsplatz durch verletzte oder kranke Arbeiter ausmachen.

Da tragbare Exoskelette an industriellen Arbeitsplätzen immer verbreiteter werden, wird erwartet, dass der Markt in diesem Bereich drastisch wachsen wird – von 2,9 Millionen Dollar im Jahr 2016 auf 1,12 Milliarden Dollar im Jahr 2021 – ein durchschnittliches Wachstum von 229% pro Jahr.

Es scheint, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber eine postive Chance im Wachstum des Marktes für tragbare Exoskelette sehen. Einer der Erstnutzer der EksoVest, Ford-Mitarbeiter Nick Gotts, war sofort von den Vorteilen der Technologie überzeugt und sagte: “Bei allen denkbaren Aufgaben über Kopfhöhe würde ich nur noch ungerne ohne diese Technologie arbeiten wollen.”

Erfahren Sie mehr darüber, wie die Robotik-Technologie Fließbandarbeitern bei der Arbeit helfen kann kann unter: VIDEO: Intelligente Hebevorrichtung vereinfacht Montage-, Kommissionier- und Verpackungsaufgaben.