Voxeljet will den nächsten Schritt in der industriellen Additivfertigung wagen

Lane Long |

Bildherkunft: Voxeljet

Ende letzten Monats präsentierte die Voxeljet AG den neuesten Stand ihrer Serie von industriellen 3D-Druckern vor Teilnehmern der GIFA-Messe in Düsseldorf. Das Unternehmen bezeichnet die Technologie hinter dem VJET X Drucker als revolutionär im Hinblick auf die Entwicklung der Wirtschaftlichkeit der 3D-Druckindustrie. Entwickelt, um komplexe Sandkerne herzustellen, aus denen Metallkomponenten gegossen werden können, wird der neue Drucker Voxeljet zufolge bedeutende Hürden in Bezug auf Geschwindigkeit und Kosteneffizienz überwinden.

Ein Generationswechsel

Angetrieben von einem so gut wie nahtlos integrierten Druck- und Beschichtungssystem führt der neue Drucker beideProzesse in Kombination durch, um damit den Durchsatz drastisch zu erhöhen. Das Unternehmen schätzt, dass VJET X-Drucker zehnmal schneller sind als die Anlagen der letzten Generation, was zu Beschichtungszeiten von unter 5 Sekunden führt. Er ist außerdem mit mehreren Funktionen ausgestattet, über die man in den ersten Ankündigungen nur wenig gehört hatte und die eine echte Automatisierung des additiven Fertigungsprozesses von Anfang bis Ende ermöglichen. Die Vor-und Nachbearbeitung wird völlig robotergestützt sein, ebenso wie das System, das die bedruckten Sandkerne zu den Gießanlagen transportiert. Der neue Drucker wird auch ein umweltfreundliches anorganisches Bindemittelsystem verwenden, das Emissionsfreiheit über den gesamten Prozess hinweg ermöglicht.

Integration des VJET X in den Produktionsprozess

Der VJET X stellt zwar große Fortschritte gegenüber früheren Ansätzen ähnlicher Drucker dar, doch bleibt abzuwarten, ob diese Schritte ausreichen werden, um eine breite Einführung der additiven Fertigung zu ermöglichen. Mindestens ein großer Akteur im Automobilbereich setzt jedoch auf die Technologie. Ein deutscher Luxusautohersteller plant, in den nächsten 5 Jahren 5-10 dieser Druckanlagen pro Jahr in Betrieb zu nehmen. Die Idee ist, die Technologie langsam in den konventionellen Produktionsprozess von Wassermantelkernen zu integrieren. Diese Komponenten sind für das Temperaturmanagement von traditionellen Verbrennungsmotoren, Batteriesystemen und Elektromotoren gleichermaßen wichtig. Dieser Pilotversuch könnte daher erhebliche Auswirkungen auf die Automobilfertigung haben angesichts des kontinuierlichen technologischen Fortschritts im Bereich der Additiven Fertigung.