Volkswagen plant die Wiederverwendung alter Batterien

Lane Long |

Eine mobile Ladestation von VW (Bild mit freundlicher Genehmigung von Volkswagen.)

Batterien sind teuer. Und die leistungsstarken Hochleistungsbatterien, die die schnell wachsende Flotte moderner Elektrofahrzeuge (EVs) antreiben, sind wirklich teuer. Aufgrund der Komplexität ihres Designs und der seltenen Erden, die im Rahmen ihrer Produktion verwendet werden, gehören diese Batterien zu den kostspieligsten Teilen eines jeden neuen Elektroautos. Die Kosten erscheinen noch ein Stück exorbitanter, wenn man bedenkt, dass die Nutzungsdauer einer EV-Batterie lediglich 8 bis 10 Jahre beträgt.

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Volkswagen glaubt, dass es einen Teil der Lösung für das Dilemma von hohen Kosten und niedrigen Lebensdauern gefunden hat, das sich im Zuge der wachsenden Präsenz von Elektrofahrzeugen weltweit ergeben hat. Das Unternehmen stellte kürzlich Pläne vor, mit der Produktion einer mobilen Ladestation aus alten EV-Batterien zu beginnen. Die neuen Stationen sollen mit den gleichen Batterieeinheiten ausgestattet wie die bestehenden Elektroautos von Volkswagen werden. Das bedeutet, dass Batterien, wenn sie zu viel Kapazität und Leistung verlieren, um in einem aktiven Fahrzeug eingesetzt werden zu können, für einen neuen Zweck verwendet werden können, der gleichzeitig weiter dazu beitragen kann, den Trend hin zur Elektrifizierung zu unterstützen.

Eine mobile Ladelösung

Die neuen Schnellladestationen können bis zu 360 Kilowattstunden Energie speichern. Das ist genug Energie, um bis zu vier Fahrzeuge gleichzeitig aufzuladen. Die Stationen werden in vielerlei Hinsicht ähnlich wie tragbare Handy-Ladegeräte funktionieren, indem sie zur unbeschränkten Nutzung an die Stromversorgung angeschlossen werden oder vom Stromnetz getrennt und mobil genutzt werden können, bis ihre Ladung aufgebraucht ist. Eine interessante Tatsache ist, dass die Geräte klein und mobil genug sind, um an strategisch wichtigen Standorten einsetzbar zu sein. Großereignisse führen manchmal dazu, dass ein bestimmtes Gebiet einen plötzlichen Anstieg an EVs erfährt, den die bestehende Ladeinfrastruktur nicht bedienen kann. VW hofft, dass seine mit ausgedienten Altbatterien betriebenen Schnellladestationen dieses Nachfrageproblem lösen können.

Eine Kreislauflösung

Die Umstellung des globalen Automobilsektors auf Elektrofahrzeuge ist von entscheidender Bedeutung, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Die hohen Kosten und die kurze Lebensdauer von Batterien sind vielleicht das größte Hindernis für eine schnelle Umstellung. Durch die konzeptuelle Verknüpfung einer Grundanforderung aller aktiven Elektrofahrzeuge – nämlich Ladestationen – mit ihren ausgedienten Batterien will VW zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Die Produktion der neuen Ladestationen wird irgendwann im Laufe des Jahres 2020 im VW-Werk Salzgitter beginnen. Die Anlage wird zunächst nur eine Recycling-Kapazität von rund 3.000 Batterien pro Jahr haben. Angesichts des Ziels, im Laufe des nächsten Jahrzehnts 22 Millionen Elektrofahrzeuge zu verkaufen, plant das Unternehmen jedoch, diese Produktionsmengen schnell zu steigern. Wenn sich die mobilen Ladestationen durchsetzen, könnten sie die ökonomische Gleichung für die EV-Produktion ändern – und so zu einer deutlich schnellen Erreichung von Elektrifizierungszielen beitragen.