20- bis 30-mal schnellere Reaktionsraten mit der neuen Grafik-Engine von SOLIDWORKS 2019

Alin Vargatu and Alen Topic |

Wir erleben derzeit eine regelrechte Revolution im SOLIDWORKS-Code.

Als regelmäßige Anwender erwarten wir mit jedem neuen Release von SOLIDWORKS deutliche Verbesserungen, und die Software enttäuscht uns diesbezüglich nie. Jede neue Version kommt mit einem 200- bis 250-seitiges „What’s New“-Handbuch, das über 200 neue Verbesserungen enthält. Sie denken vielleicht: “Das ist doch nichts Ungewöhnliches” oder “Das ist doch nur eine Evolution, keine Revolution”. Schließlich muss sich jede Software weiterentwickeln, oder etwa nicht?

Nun… schon. Das Problem dabei ist, dass diese Evolution auf neuem Code basiert, der auf den alten Code aufgesetzt wurde, sodass SOLIDWORKS mittlerweile über Millionen von Codezeilen verfügt. Die Grundlagen des Codes wurden 1995-1997 geschrieben. Wie Sie sich vorstellen können, gibt es alle möglichen Schwierigkeiten bei der Wartung dieses Codes und der kontinuierlichen Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit. Ich bin kein Programmierer, aber ich stelle mir vor, dass die Vermeidung von Regressionen viel Energie während des Entwicklungsprozesses erfordert.

SOLIDWORKS erkannte dieses Problem und startete ein ehrgeiziges Programm zur Neuerstellung des Code-Fundaments. Sie haben von den ersten Schritten im Zuge dieser Revolution, die ab der 2015-Version der Software implementiert wurden, wahrscheinlich bereits Kenntnis genommen, einschließlich

  • der neuen Dateistruktur ab 2015. Als direkte Folge davon sind alle SOLIDWORKS-Dateien 40 bis 60 Prozent kleiner als die der Vorgängerversionen.
  • der neuen Benutzeroberflächenarchitektur ab 2016, weiter verfeinert in 2017 und 2018. Ich spreche nicht von den neuen Farbschemata, von denen einige der User-Veteranen in 2016 unangenehm überrascht waren. Das wurde gelöst, indem den Benutzern Auswahloptionen zur Verfügung gestellt wurden.

Frage:

Was ist aus Code-Sicht revolutionär an SOLIDWORKS 2019?

Antwort:

Eine der wichtigsten Säulen einer 3D-CAD-Software: Die Grafik-Engine.

Hintergrund

Bevor ich die Testergebnisse der neuen Graphics Performance Pipeline in der neuesten Version der CAD-Plattform mit Ihnen teile, gestatten Sie mir, Ihnen einige Hintergrundinformationen zu geben.

Einen bestimmten Kommentar höre ich immer wieder, vor allem von Konstrukteuren in Unternehmen, die die Software erst vor kürzerer Zeit erworben haben, nämlich: “Unsere IT-Abteilung hat Gaming Cards auf unseren SOLIDWORKS-Workstations installiert!“

Es ist sehr einfach, dem IT-Profi in solchen Fällen Vorwürfe zu machen, aber solche Fehler sind naheliegend. Er oder sie erwarb eine sehr leistungsfähige Gaming-Karte und erwartete, dass der Konstrukteur glücklich ist. Schließlich funktionieren die meisten Programme sehr gut mit schnellen Gaming-Grafikkarten – SOLIDWORKS jedoch eher nicht.

Der Grund, warum es wichtig ist, unsere Workstations mit SOLIDWORKS-zertifizierten Grafikkarten auszustatten, ist einfach: Es maximiert Stabilität, steigert die Effizienz und schaltet Funktionen wie RealView Graphics frei. Die Details, warum eine zertifizierte Grafikkarte in SOLIDWORKS besser funktioniert als eine Gaming-Karte, sind jedoch recht komplex. Wir könnten einen ganzen Artikel zu diesem Thema verfassen.

Gestatten Sie mir, es zu vereinfachen. In der Vergangenheit haben wir von Unternehmen und den Grafikkarten-Lieferanten Statements folgender Art gehört. Lesen Sie den nächsten Absatz und schauen Sie, ob Sie die Schwachstelle in der Botschaft erkennen:

Videokarten, die für “Gaming”- oder Multimedia-Anwendungen wie nVIDIA GeForce oder AMD Radeon-Karten entwickelt wurden, bieten KEINE maximale Leistung oder Stabilität für SOLIDWORKS. Gaming-/Multimedia-Karten sind für eine geringe Anzahl von Polygonen auf dem Bildschirm optimiert, jedoch bei einer hohen Bildrate. CAD-Anwendungen haben jedoch die entgegengesetzte Anforderung, nämlich eine hohe Polygonanzahl (für die Details in Ihrem Designmodell), während die Bildrate weniger zentral ist, da sich das Bild nicht schnell ändert. Die Verwendung von zertifizierten Grafikkarten und Treiberkombinationen ergibt die stabilste Plattform für den Betrieb von SOLIDWORKS.

Haben Sie das Problem erkannt, das im obigen Statement zum Ausdruck kommt?

Es scheint, als ob wir als regelmäßige Anwender der CAD-Plattform akzeptiert haben, dass es in Ordnung und normal ist, eine niedrige Bildrate zu erwarten. Es war normal, dass das Ansichtsfenster bei Manipulation – Drehen, Schwenken, Vergrößern/Verkleinern – einer großen Baugruppe oder eines komplexen Modells kaum aktualisiert wurde. Es wurde erwartet, dass die Benutzer den Detaillierungsgrad während dieser Operationen reduzieren würden (siehe Abbildung 1), um Details während der dynamischen Manipulation des Ansichtsfensters auf Boxy-Blöcke zu reduzieren (siehe Abbildung 2).

Abbildung 1 – Was Benutzer tun mussten, um den grafischen Detaillierungsgrad bei der dynamischen Ansichtsfenster-Manipulation zu reduzieren.

 

Abbildung 2 – Dynamische Reduzierung des grafischen Detaillierungsgrades bei der Drehung des Ansichtsfensters

Versionen der Software aus dem Jahr 2018 und früher verwendeten hauptsächlich OpenGL 2.0 als Grafik-Engine. Einige Elemente, wie Open Independent Transparency, verwendeten Open GL 4.3.

Bis 2018 fragten sich Anwender womöglich, wie sinnvoll eine Investition in eine höherwertige Grafikkarte ist, da die Basisleistung solcher Karten von den Kernbereichen der Software nicht vollständig genutzt wurde. Die Ausnahmen waren die Darstellung komplexer Simulationsgraphen beim Rendern mit SOLIDWORKS Visualize oder AMD Radeon ProRender.

Wir haben Siddharth Palaniappan, SOLIDWORKS Senior Manager Graphics R&D Development, gebeten, technische Informationen über den Code, den er und sein Team in der neuen Version 2019 geschrieben haben, zur Verfügung zu stellen. Wir bekamen folgende Antwort:

“Frühere Versionen von SOLIDWORKS unterstützten OpenGL bei Software-Rendering-Anwendungen von OpenGL 1.1 bis hin zu OpenGL 4.3; letzteres wurde vor allem für Order Independent Transparency (OIT) verwendet. Bei SOLIDWORKS sind wir dafür bekannt, eine breite Palette von Grafikkarten zu unterstützen, da SOLIDWORKS als traditionsreiches Unternehmen schon seit jeher eine Instanz auf dem Markt ist. SOLIDWORKS wurde stets auf neue Versionen von OpenGL aktualisiert, je nachdem, welche Funktionen benötigt wurden.

Wir sehen außerdem, dass die Grafikkartenunterstützung für ältere Versionen von OpenGL auch von den Herstellern eingestellt wird. Die Grafikkarten-Industrie ist eine der Branchen, die sich im Vergleich zu anderen Branchen deutlich schneller entwickelt. Jedes Jahr bringen nVIDIA und AMD neue Generationen von Grafikkarten mit drastischen Verbesserungen auf den Markt. Es gibt für gewöhnlich eine konstante Nachfrage seitens Gamern auf der ganzen Welt, so dass ständig neue Techniken zur Steigerung von Leistung und Bildqualität von Forschern aus verschiedenen Branchen wie Medizin, Öl und Gas, CAD und Gaming entwickelt werden. Daher ist es unerlässlich, dass wir als Entwickler unsere Sichtweise auf Grafikprogrammierung ändern und uns in der Branche adäquat positionieren, indem wir den Nutzern von SOLIDWORKS innovative Lösungen anbieten. Das war unser Beweggrund für dieses Projekt zur Steigerung der Grafikleistung.”

Wir haben auch die beiden großen Anbieter von professionellen CAD-Grafikkarten gebeten, uns einige Einblicke in die enge Zusammenarbeit mit SOLIDWORKS bei diesem Projekt zu geben.

Don Breda, Senior Alliance Manager von NVIDIA, erklärte:

NVIDIA kooperierte mit SOLIDWORKS, um Beratung und technischen Support für die Konzeption einer modernen OpenGL-Pipeline zu bieten und so die Leistung bei der Darstellung großer Baugruppen zu maximieren sowie Skalierung über GPUs hinweg zu ermöglichen.

Michael Katz, Developer Alliance Manager bei AMD, sagte:

AMDs Radeon Technologies Group und SOLIDWORKS blicken auf eine lange Geschichte der Zusammenarbeit bei der Grafik- und GPU-Compute-Technik zurück, die zu SOLIDWORKS-Funktionen wie Order Independent Transparency geführt hat, das intuitiv anwendbare Transparenzeffekte im Ansichtsfenster ermöglicht. Die neuesten Verbesserungen in der Grafik-Engine SOLIDWORKS 2019 ermöglichen eine noch höhere Produktivität für den Endanwender, da so bei der Verwendung professioneller Workstation-GPUs die Ansichtsfenster-Interaktivität und -Leistung bei großen Baugruppenmodellen deutlich gesteigert wird.

Die Performance-Pipeline aktivieren

In der 2019-Version der Software erfolgt die Freischaltung der vollen Leistung Ihrer High-End Grafikkarte, indem Sie zu Werkzeuge/ Optionen/ Systemoptionen/ Leistung navigieren und das Kontrollkästchen „Performance Pipeline aktivieren“ anklicken. Starten Sie das Programm danach neu.

Beachten Sie in Abbildung 3, dass diese Option weiterhin als Beta-Funktionalität gilt. In diesem Artikel wurde SOLIDWORKS 2019 PR1 für alle Tests und Screenshots verwendet.

Abbildung 3 – Lassen Sie Ihre Grafikkarte durchstarten.

Um sicherzustellen, dass die Einstellung „Performance Pipeline aktivieren“ für Sie wirkungsvoll ist, sollten Sie eine Grafikkarte besitzen, die weniger als sechs Jahre alt ist.

  • Bei nVIDIA unterstützen die Produktlinien Kepler, Maxwell und Pascal diese Funktionalität. Beispiele sind: nVIDIA Quadro K4000, M4000 und P4000.
  • Bei AMD basieren alle Grafikkarten auf der Mikroarchitektur von Graphics Core Next (GCN) und unterstützen die neue Funktion. Das bedeutet, dass jede Karte, die neuer als sechs Jahre alt ist, in den Serien Firepro W und Wx, schneller wäre. Natürlich werden auch die neuesten Karten der Radeon Pro Linie die neue Grafik-Engine in SOLIDWORKS vollständig unterstützen.

Derzeit ist die Performance-Pipeline nur in der 3D-Umgebung (Teile und Baugruppen) implementiert.

Test-Workstation

Gestatten, Dave – unsere bewährte SOLIDWORKS Workstation.

Abbildung 4 – Testanlage

Neben der netten Eigenschaft, für eine spektakuläre Lichtshow gut zu sein, ist Dave voll von hochwertigen Komponenten wie einem Intel(R) Core (TM) i7-7800X CPU @ 4,4 GHz, 6 Cores, 12 logischen Prozessoren, 64 GB RAM und SSD-Laufwerk.

Für diesen Test haben wir zwei Grafikkarten der mittleren Klasse ausgewählt, eine von AMD und eine von nVIDIA.

Dave war bereits mit einer nVIDIA Quadro P4000 ausgestattet (Abbildung 5).

Um die Leistung der neuen SOLIDWORKS-Grafik-Engine mit einer AMD Radeon Pro-Karte zu testen, haben wir Michael Katz von AMD gebeten, uns eine Midrange-Karte zur Verfügung zu stellen. Er hat uns daraufhin eine AMD Radeon Pro WX 7100 geschickt (Abbildung 6).

Abbildung 5 – nVIDIA Quadro P4000

Abbildung 6 – AMD Radeon Pro WX 7100

Es ist erwähnenswert, dass, obwohl beide Karten in Bezug auf Leistung eher im Mittelfeld rangieren, die Quadro P4000 45 Prozent teurer ist als die Radeon Pro WX 7100, gemäß des Listenpreises auf der Website www.newegg.com zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels.

Testprotokoll

Wir haben drei Tests durchgeführt, um die Leistung der neuen Grafik-Engine im Vergleich zur alten zu messen. Wir verglichen die Leistung von SOLIDWORKS 2018 SP5.0 mit SOLIDWORKS 2019 PR1 bei aktivierter Graphics Performance Pipeline, wie in Abbildung 3 dargestellt. Die dynamischen Details für die Grafikbearbeitung wurden auf Maximum gesetzt (Abbildung 7).

Abbildung 7 – Es mag wenig intuitiv erscheinen, aber die Einstellung OFF bedeutet volle Grafikdetails bei dynamischen Ansichtsfenstermanipulationen.

Test 1 – SOLIDWORKS Performance-Test

Wir wissen nicht, ob das Unternehmen diesen Test für PR1 aktualisiert hat, aber es ist ein einfacher Test- und er geht folgendermaßen:

  1. Für jede Grafikkarte haben wir den neuesten von SOLIDWORKS zertifizierten Grafikkartentreiber gemäß SOLIDWORKS 2019 Rx Link installiert.
  2. Starten Sie das Gerät neu.
  3. Schalten Sie TeamViewer, One Drive und alle anderen Prozesse aus, die CPU- oder GPU-Ressourcen verbrauchen könnten.
  4. Führen Sie den SOLIDWORKS-Leistungstest durch.
      • Der Test hat drei Bereiche: CPU, I/O und Grafik. Jeder Schritt des Tests (siehe unten) dient dazu, einen bestimmten Bereich des Computers mittels SOLIDWORKS zu beanspruchen.
      • Standardeinstellungen werden verwendet, um sicherzustellen, dass für die Durchführung der Tests konsistente Einstellungen verwendet werden.
      • Hinweis: Dies kann bedeuten, dass die Grafik-Performance-Pipeline durch den Test selbst ausgeschaltet werden kann.
      • Die allgemeinen Schritte für alle Datensätze sind wie folgt. Die getesteten Bereiche sind unter [ ] nach dem jeweiligen Prüfschritt aufgeführt:
          • Datei öffnen [I/O].
          • Neuaufbau veranlassen [CPU]
          • Drehen und Zoomen [Grafik].
          • Zeichnung öffnen [I/O mit Multi-Threading]
          • Drehen und Zoomen [Grafik].
          • Sheet hinzufügen [CPU] & [Grafik]
          • Ansicht hinzufügen [CPU] & [Grafik]
        • Rendern (nur Teile) [CPU mit Multi-Threading]
      • Hinweis: Alle Werte sind in Sekunden angegeben und ein niedrigerer Wert ist besser. Die Ergebnisse werden nach CPU-Ergebnissen sortiert. Klicken Sie auf eine Spalte, um die Ergebnisse neu zu sortieren.
  5. Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4 dreimal für die Versionen 2018 und 2019 der Software und berechnen Sie den Durchschnitt.

Test 1, Ergebnisse – SOLIDWORKS Leistungstest

Die Ergebnisse für 2019 sind bei beiden Grafikkarten besser als die für 2018.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Leistungssteigerung durch diesen Test nicht vollständig erfasst wird, da die Performance Pipeline derzeit nur in der 3D-Umgebung (Objekte und Baugruppen) implementiert ist. Leider hat das Performance Benchmark Tool nicht die nötigen Einstellungsmöglichkeiten, um die Grafikleistung für die 2D-Umgebung (Zeichnungen) getrennt von der 3D-Umgebung wiederzugeben. Aus diesem Grund werden die Zahlen durch die geringere Leistung in den 2D-Zeichnungen “verwässert”.

Abbildung 8 – AMD Radeon Pro WX 7100-Testergebnisse in Sekunden. Weniger gleich besser.

Abbildung 9 – nVIDIA Quadro P4000-Testergebnisse in Sekunden. Weniger gleich besser.

Insgesamt sind die Zahlen beeindruckend.

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018, wird die AMD-Karte bei SOLIDWORKS 2019 vermeldet als

  • 59 Prozent schneller im Grafiktest
  • 4,8 Prozent schneller im PhotoView 360 Rendering Test
  • 55 Prozent schneller im RealView-Test

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018, wird die nVIDIA-Karte bei SOLIDWORKS 2019 vermeldet als

  • 48,8 Prozent schneller im Grafiktest
  • 7,4 Prozent schneller im PhotoView 360 Rendering Test
  • 38,5 Prozent schneller im RealView-Test

Für diejenigen, die das SOLIDWORKS Performance Benchmarking noch nicht selbst durchgeführt haben, wird in Abbildung 10 ein Beispiel für die Ergebnisdarstellung präsentiert.

Abbildung 10 – Ergebnisse des Performance Benchmark Tests – Beispiel

Es war interessant zu sehen, dass die AMD Radeon Pro WS 7100-Karte bessere Ergebnisse erzielte als die teurere nVIDIA Quadro P4000.

Abbildung 11 – AMD Radeon Pro WX 7100 im Vergleich zu nVIDIA Quadro P4000 – SOLIDWORKS 2019 PR1 – Performance Benchmark in Sekunden. Weniger gleich besser.

Test 2 – Grafikleistung bei großen Baugruppen

In diesem Test haben wir eine große Baugruppe gewählt und zwei Werte gemessen:

  1. Die Anzahl der Bilder pro Sekunde, die während einer schnellen Drehung des Ansichtsfensters gemessen wird.
  1. Die Grafikgenerierungsdauer, entsprechend der Wiedergabe des Performance Evaluation Tools.

Wir können keinen Screenshot der Baugruppe mit Ihnen teilen, aber hier sind die Statistiken des Performance Evaluation Tools:

 

Teile:
 

Teilkomponenten:

 

8,667

 

Singuläre Teildateien:

 

1,074

 

Singuläre Teilkonfigurationen:

 

1,073

 

Anzahl an Objekten:

 

12,768

 

Baugruppen:

 

Baugruppenkomponenten:

 

642

 

Singuläre Baugruppenkonfigurationen:

 

265

 

Singuläre Baugruppendateien:

 

264

 

Komponenten:

 

Dargestellte Dokumente:

 

1,328

 

Anzahl an Top-Level-Dokumenten:

 

21

 

Dargestellte Komponenten:

 

9,288

 

Leichtbaukomponenten:

 

0

 

Grafikkomponenten:

 

0

 

Unterdrückte Komponenten:

 

21

 

Verborgene Komponenten:

 

10

 

Virtuelle Komponenten:

 

0

 

Äußere Komponenten:

 

0

 

Aufbau

 

Maximale Tiefe:

 

9

 

Gesamtanzahl evaluierter Verknüpfungen:

 

52

 

Top-Level-Verknüpfungen:

 

54

 

Flexible Baugruppenverknüpfungen:

 

0

Erwähnenswert ist auch die Gesamtzahl von Dreiecken, Flächen und festen sowie Oberflächenkörpern, gemäß der Anzeige durch das Assembly Visualization Tool.

Abbildung 12 – Visualisierungsbericht der Baugruppe

Wenn wir den Bericht in einer Excel-Tabelle speichern und die Zahlen für jede Spalte aufaddieren, so sehen wir: Diese Baugruppe hat

  • 658.142 grafische Dreiecke
  • 347 Flächen
  • 779 Feste Körper
  • 94 Oberflächenkörper

Test 2 – Protokoll

  1. Schalten Sie das Reporting der Grafik-Aktualisierungsrate auf dem Screen ein (Abbildung 13).
  2. Starten Sie neu.

Abbildung 13 – FPS-Berichte direkt auf dem Screen in SOLIDWORKS

Das On-Screen-Reporting wird eingeschaltet, indem man diesen Registrierungsschlüssel auf “1” setzt:

Computer\HKEY_CURRENT_USER\Software\SolidWorks\SOLIDWORKS 201x\Performance\OpenGL Print Statistics

  1. Schalten Sie TeamViewer, One Drive und alle anderen Prozesse aus, die CPU- oder GPU Ressourcen verbrauchen könnten.
  2. Öffnen Sie die Baugruppe im aufgelösten Modus.
  3. Blenden Sie den FeatureManager Design Tree und die Symbolleisten aus (mit den Tastenkombinationen F9 und F10).
  4. Orientieren Sie das Modell in der ISO-Ansicht.
  5. Zoomen Sie, um das Modell dem Fenster anzupassen.
  6. Drehen Sie das Ansichtsfenster mit der mittleren Maustaste.
  7. Notieren Sie die maximale FPS-Zahl.
  8. Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 9 dreimal für jede Grafikkarte in jeder Version der Software.

Test 2 – Ergebnisse der Ansichtsfenster-Rotation

Die Ergebnisse dieses Tests lassen einen beträchtlichen Vorteil für Anwender von SOLIDWORKS 2019 erkennen.

Abbildung 14 – Ergebnisse in Bildern pro Sekunde (FPS). Mehr gleich besser.

Abbildung 15 – Ergebnisse in FPS (Frames per second). Mehr gleich besser.

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018 wird in SOLIDWORKS 2019 die AMD-Karte vermeldet als

  • 52,38 Prozent schneller in OpenGL (RealView aus), Schatten aus
  • 41,56 Prozent schneller mit RealView-Grafiken ein, Schatten aus
  • 45,51 Prozent schneller mit RealView-Grafik ein, Schatten ein

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018 wird in SOLIDWORKS 2019 die nVIDIA-Karte vermeldet als

  • 34,49 Prozent schneller in OpenGL (RealView aus), Schatten aus
  • 71,77 Prozent schneller mit RealView-Grafiken ein, Schatten aus
  • 74,09 Prozent schneller mit RealView-Grafik ein, Schatten ein

Der Vergleich der beiden Grafikkarten in SOLIDWORKS 2019 liefert gemischte Ergebnisse (siehe Abbildung 16).

Abbildung 16 – Ergebnisse in Bildern pro Sekunde (FPS). Mehr gleich besser

Angesichts dieses Tests scheint es, dass beide Karten bei der Arbeit mit großen Baugruppen wesentlich besser performen, wenn die RealView-Grafik eingeschaltet ist, mit einem leichten Vorteil für die Quadro 4000.

Mich würde interessieren, wie viele unter Ihnen RealView-Grafiken verwenden, wenn sie mit einer großen Baugruppe arbeiten. Ich selbst habe bislang hauptsächlich OpenGL ohne Schatten oder kosmetische Verstärker verwendet, aber mit einer solchen RealView-Leistung beginne ich es mittlerweile als eine brauchbare Option zur Verbesserung der Darstellung meiner Modelle zu betrachten.

Test 2 – Grafikgenerierungsphase

Mit dem Tool zur Leistungsbewertung (Performance Evaluation Tool) haben wir die Grafikgenerierungszeiten erfasst und sie sowohl für SOLIDWORKS 2018 und 2019 als auch für beide Kartentypen gemittelt.

Abbildung 17 – Ergebnisse der Grafikgenerierung

Da die grafischen Dreiecke von der CPU berechnet werden, haben wir zwischen der 2018- und 2019-Version keinen großen Unterschied erwartet. Stellen Sie sich vor, wie überrascht wir waren, als wir herausfanden, dass SOLDIWORKS 2019 26,6 Prozent schneller war als SOLIDWORKS 2018.

Dies ist ein interessantes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass grafische Dreiecke während einer einzigen SOLIDWORKS-Sitzung mehrere Male neu berechnet werden. Manchmal wird die Grafikgenerierung nur durch den Wechsel zwischen zwei Dokumentfenstern oder durch das Hinzufügen einer neuen Komponente ausgelöst.

Test 3 – Komplexe Teileleistung

In diesem Test haben wir ein komplexes importiertes Teil mit Tausenden von Oberflächenkörpern geöffnet und die gleichen zwei Werte wie im vorherigen Test gemessen:

  1. Die Anzahl der Bilder pro Sekunde, gemessen während einer schnellen Drehung des Ansichtsfensters
  1. Die Grafikgenerierungsdauer, entsprechend den Ergebnissen des Performance Evaluation Tools

Wir können keinen Screenshot des Modells mit Ihnen teilen, aber hier sind die Statistiken gemäß dem Assembly Visualization Tool:

Abbildung 18 – 8.644 Oberflächenkörper

Test 3 – Ergebnisse der Ansichtsfenster-Rotation

Die Ergebnisse dieses Tests zeigen einen deutlichen Vorteil für die Anwender von SOLIDWORKS 2019. Wir werden die Leistungssteigerung nun nicht mehr anhand von Prozentsätzen veranschaulichen, sondern lediglich angeben, wievielmal schneller die Software arbeitet.

Zwischen den Leistungen der SOLIDWORKS 2018 und 2019 besteht ein regelrechter Größenunterschied.

Abbildung 19 – Ergebnisse in Bildern pro Sekunde (FPS). Mehr gleich besser

Abbildung 20 – Ergebnisse in Bildern pro Sekunde (FPS). Mehr gleich besser

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018 wird in SOLIDWORKS 2019 die AMD-Karte vermeldet als

  • 17 mal schneller in OpenGL (RealView aus), Schatten aus
  • 14 mal schneller mit RealView-Grafik ein, Schatten aus
  • 13,5 mal schneller mit RealView-Grafik an, Schatten an

Im Vergleich zu SOLIDWORKS 2018 wird in SOLIDWORKS 2019 die nVIDIA-Karte vermeldet als

  • 26 mal schneller in OpenGL (RealView aus), Schatten aus
  • 25,5 mal schneller mit RealView-Grafik ein, Schatten aus
  • 23 mal schneller mit RealView-Grafik an, Schatten an

Bei beiden Karten übersteigt die Bildschirm-Aktualisierungsrate die Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges.

Der Vergleich der beiden Grafikkarten in SOLIDWORKS 2019 zeigt, dass die teurere Karte mehr als doppelt so viele Bilder pro Sekunde erzeugen kann. Bei beiden Karten jedoch übersteigt die Bildschirm-Aktualisierungsrate die Wahrnehmungsfähigkeit des menschlichen Auges.

Abbildung 21 – Ergebnisse in Bildern pro Sekunde (FPS). Mehr gleich besser

Test 3 – Grafikgenerierungsphase

Wir haben das Modell in eine Baugruppe eingefügt, mit Hilfe des Performance Evaluation Tools die Grafikgenerierungsdauer erfasst und die Werte sowohl für die beiden Softwareversionen 2018 und 2019 als auch für beide Kartentypen gemittelt.

Abbildung 22 – Ergebnisse der Grafikgenerierung

Auch hier haben wir, da die grafischen Dreiecke von der CPU berechnet werden, keinen großen Unterschied zwischen den Versionen 2018 und 2019 der CAD-Software erwartet. Wir haben jedoch mit Freude festgestellt, dass SOLDIWORKS 2019 fast 30 Prozent schneller war als SOLIDWORKS 2018.

Nochmals: Dies ist ein äußerst interessantes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass grafische Dreiecke pro Teil während einer einzigen SOLIDWORKS-Sitzung mehrere Male neu berechnet werden. Jeder Rebuild löst eine Neuberechnung der Grafiken aus.

Fazit

Das Upgrade auf SOLIDWORKS 2019 scheint ein Muss für alle Anwender zu sein, die für die Arbeit mit großen Baugruppen oder komplexen Teilen eine Leistungssteigerung benötigen. Nicht nur die Manipulation des Ansichtsfensters oder das Verschieben einer Komponente auf dem Bildschirm ist unglaublich viel schneller (bis zu 26-mal schneller), sondern selbst die Grafikgenerierung ist 25 bis 30 Prozent schneller.

Während Verbesserungen bei der Bildschirmmanipulation leicht durch die neue Grafik-Engine erklärt werden können, warten wir immer noch auf weitere Informationen von den Entwicklern der Software darüber, welche anderweitigen Verbesserungen sie unter der Haube vorgenommen haben, um die Grafikgenerierungsleistung derartig zu steigern.