Ein 3D-gedrucktes Gebäude entsteht in Kopenhagen – aber ist die Technologie auch reif für den breiteren Einsatz?

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Druck der ersten Schichten des „ersten 3D-gedruckten Gebäudes“ in Europa. (Bild zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung von Fabbaloo.)

Die dänische Firma 3D Printhuset hat mit dem Druck eines Gebäudes – halb Hotel, halb Büro – in Kopenhagen begonnen.

Ziel dieses Demo-Projekts ist es, 3D-Druck-Konzepte in der Bauindustrie zu promoten und das Interesse von Baufirmen zu wecken, diese Technologie eines Tages im Rahmen „echter“ Bauprojekte einzusetzen.

Im Rahmen des Demo-Projekts wird vorerst ein eher kleines Büro-/Hotelgebäude in einem hafennahen Industriegebiet Kopenhagens errichtet. Wie klein soll man sich eine solche Konstruktion vorstellen? Anscheinend wird sie lediglich eine Fläche von50 qm haben, gerade so groß wie eine gehobene Hotelsuite.

Es sollte außerdem darauf hingewiesen werden, dass die Struktur nicht vollständig 3D-gedruckt ist. Lediglich die senkrechten Wände werden 3D-gedruckt, während für die horizontalen Elemente und die gesamte Endbearbeitung konventionelle Methoden verwendet werden.

Rendering des fertigen, 3D-gedruckten Gebäudes in Kopenhagen. Ein eher kleines Objekt. (Bild zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung von Fabbaloo.)

Bei solch überschaubaren Dimensionen wird man zwar kein besonders vielseitiges Gebäude realisieren können, doch zumindest können so während der Konstruktion diverse Abläufe und Prozesse erprobt werden, insbesondere im Hinblick auf die erforderlichen Genehmigungen und Freigaben von den Behörden. Bei dem Projekt geht es also weniger um die Erprobung einer 3D-Drucktechnologie selbst, sondern eher darum, wie ein auf 3D-Druck basierendes Bauprojekt in einem konkreten Geschäftsumfeld probeweise umgesetzt werden kann, sowie darum, der Öffentlichkeit in Kopenhagen und Europa die Grundidee näherzubringen.

Zumindest das letztere Ziel wurde erreicht, denn die Medienpräsenz während der Projektpräsentation war durchaus hoch. Ich vermute, dass viele Zuschauer mit dem 3D-Druck und insbesondere mit dessen Anwendungspotential im Bausektor nicht vertraut waren.

3D-gedruckte Gebäude ziehen anscheinend die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. (Bild zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung von Fabbaloo.)

Was aus dem uns zur Verfügung gestellten Material nicht klar wird, ist die Wirtschaftlichkeit des Ansatzes. Ich vermute, dass das Verfahren immer noch wesentlich teurer ist als herkömmliche Methoden. Hier ein Auszug:

Bei der Veranstaltung bekamen die Teilnehmer die Gelegenheit, die Baustelle zu besichtigen und beim 3D-Druck des oberen Teils des Fundaments live dabei zu sein. Währenddessen wurde ihnen erklärt, wie der verwendete 3D-Drucker funktioniert und mit welchen Techniken „The BOD“ gebaut wird.

Und weiter:

Nach der Fertigstellung Ende Herbst, wird The BOD als Büro- und Hotelfläche genutzt werden.

Fertiggestelltes unteres Segment des ersten 3D-gedruckten Gebäudes in Kopenhagen. (Bild zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung von Fabbaloo.)

Es wird also viele Wochen dauern, bis dieses relativ kleine Objekt fertiggestellt ist. Da Zeit Geld ist, sind die Kosten für diese Demonstration verglichen mit herkömmlichen Ansätzen wahrscheinlich vergleichsweise hoch.

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